Hilfe, mein Partner nörgelt immer

von | 6. Mai 2024

Ständiges Nörgeln ist ein Energieräuber in einer Partnerschaft. Wer sich nur mit Negativem beschäftigt, verliert den Blick für das Schöne.

Partner meckertEs gibt Menschen, die beschäftigen sich intensiv mit Negativem oder Störendem und äußern ständig ihren Unmut darüber. Egal, ob es sich um die verspätete Bahn, den unzuverlässigen Arbeitskollegen, das schlechte Essen im Restaurant oder bestimmte Eigenheiten des Partners handelt. Ein notorischer Nörgler geht einem nicht nur auf die Nerven, sondern belastet die Partnerschaft.

Nörgeln versus Probleme ansprechen

Hin und wieder möchte man sich nur kurz Luft verschaffen. Es ist völlig normal, dass angestauter Ärger ein Ventil sucht. In einer Beziehung gibt man dem Partner auch Raum dazu. Beim Nörgeln geht es allerdings nicht darum, Probleme zu lösen. Der Miesmacher erwartet meist keinen Ratschlag oder konstruktiven Beitrag vom anderen. Der Partner soll zwar zuhören, er steht aber quasi außen vor. Dauernörglern fehlt eine bestimmte Intention. Es geht schlichtweg ums Meckern an sich.

Auswirkungen auf die Partnerschaft

Der Nörgler lädt seine negative Energie auf den Partner ab. Dabei verschlechtert sich die Stimmung innerhalb des einseitigen Gespräches nicht nur, sondern der Zuhörende wird auch zu einer Projektionsfläche degradiert, weil seine Meinung sowieso nicht erwünscht ist. Der Meckerer hat seinen Standpunkt. Das ist besonders verheerend, wenn sich die Nörgelei an Eigenheiten oder Verhaltensweisen des Partners richtet. Ständige Kritik verletzt das Selbstwertgefühl des Partners, lässt einen Riss in der Paarbeziehung entstehen und kann sogar zur Trennung führen.

Zudem haben Nörgler oftmals Schwierigkeiten, ernsthafte Probleme tatsächlich zu lösen. Sie sind zu sehr in ihrer Gewohnheit gefangen, Dinge oder Ereignisse negativ zu betrachten und sich ausgiebig darüber auszulassen. Oftmals verlieren sie die Fähigkeit, den Blick auf Lösungsansätze zu richten oder sich mit verschiedenen Methoden, das Problem anzugehen, auseinanderzusetzen. Somit bleibt dem Partner nur übrig, das Problem allein zu lösen. Er fühlt sich womöglich im Stich gelassen, da der Nörgler gar nicht versucht, ernsthaft und tatkräftig zur Lösung beizutragen.

Tipps für den Umgang mit dem Nörgler

Zunächst ist es wichtig, den Nörgler ganz direkt zu fragen, was er überhaupt sagen oder mit seinem Monolog bezwecken will. Ihm sollte klar sein, dass man sein Bedürfnis, gehört zu werden, spürt und akzeptiert, allerdings auch eigene Bedürfnisse oder Redebedarf hat. Damit negative Gesprächsthemen nicht überhandnehmen, brauchen diese womöglich einen Rahmen: Das kann zum Beispiel eine Vereinbarung sein, nur zu bestimmten Zeiten über negative Themen zu sprechen. Merkt der Partner, dass ihn das in eine schlechte Stimmung versetzt und das Gespräch sowieso nicht zielführend ist, sollte man ganz klar Grenzen ziehen: „Ich leihe dir noch 5 Minuten mein Ohr, dann möchte ich etwas Erfreulicheres besprechen oder unternehmen“.

Ferner ist es hilfreich, die Gesprächskultur zu überdenken, denn es ist ein Unterschied, wie man etwas Negatives formuliert. Mit Verständnis füreinander und der Bereitschaft zum Dialog ist es möglich, den Blickwinkel zu ändern und das Nörgeln zu reduzieren.

Foto: depositphotos.com

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