Der Schlüssel zur glücklichen Ehe
von Dr. phil. Sonja Deml | 16. Mai 2025
Forscher fanden den Schlüssel zu einer glücklichen Ehe. Hier die wichtigsten Studienergebnisse und Tipps für Verheiratete.
In einer Ehe gibt es Höhen und Tiefen. Das ist völlig normal und kein Grund zur Beunruhigung. Doch ständige Anspannung, Konflikte und Streit belasten eine Partnerschaft auf Dauer sehr und wenn die negativen Seiten die positiven Seiten überstrahlen, kommt es häufig zur Scheidung. Doch warum sind manche Ehen glücklich? Diesem Geheimnis kamen Psychologinnen und Psychologen der Universitäten Bamberg und Halle-Wittenberg auf die Spur: Mitgefühl sich selbst und dem Partner gegenüber ist enorm wichtig!
Selbstmitgefühl verbessert das Wohlbefinden
Wer sich selbst und anderen gegenüber fürsorglich, achtsam und wohlgesonnen ist, kommt nicht nur im Leben besser zurecht, sondern hat auch eine glücklichere und erfülltere Ehe. Dabei kommt es besonders auf den Umgang mit den eigenen Unzulänglichkeiten an. Es ist wichtig, dass die Partner mitfühlend reagieren, wenn sie Enttäuschung, Leid und Schmerz erfahren. Sich selbst und dem Partner hier feinfühlig zu begegnen, kräftigt die Beziehung. Typische Situationen kommen ständig im Alltag vor: Man ist einfach zu erschöpft oder lustlos, um den Geschirrspüler auszuräumen, die Wäsche abnehmen oder Sport zu treiben. Statt deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben, kann man sich die Pause zugestehen und genießen. Diese Einstellung ist wichtig für das persönliche Wohlbefinden. Männer finden mitfühlende Ehefrauen übrigens besonders toll und gaben bei der Studie an, dass sie sehr zufrieden in ihrem Eheleben sind.
Mitgefühl innerhalb der Ehe
Das Selbstmitgefühl beeinflusst das Erleben romantischer Beziehungen, die Zufriedenheit mit dem Partner und die Interaktion der Eheleute. Wer mehr Selbstmitgefühl hat, kann sich besser in den Partner einfühlen und Konflikte lassen sich so einfacher und schneller lösen. Eifersucht ist bei diesen Partnern auch seltener ein Thema. Wer sich selbst Fehler verzeiht, schafft das auch besser beim Partner. Wer wohlwollend zu sich selbst ist, geht auch wohlwollender mit dem Ehepartner um. Und wer gute Selbstfürsorge betreibt, dem liegt das Wohlergehen des anderen genauso am Herzen. Es scheint so, als täte eine Prise Lockerheit der Ehe gut!
Ehe–Tipps für glückliche Paare
Die Forscher haben aus ihren Erkenntnissen praktische Handlungsempfehlungen abgeleitet:
- Trainiert euer Selbstmitgefühl, indem ihr euch fragt „Wie würde ich mich einem lieben Menschen gegenüber verhalten, wenn er sich die Haare nicht gewaschen hätte, das Auto nicht gesaugt hätte usw.? Wie kritisch gehst du mit anderen um, wie kritisch mit dir selbst?
- Verbessert eure Kommunikation, indem ihr offen und einfühlsam mit dem Partner über eure Gefühle und Bedürfnisse sprecht. So schafft ihr eine Basis für mehr Mitgefühl, euch und dem Partner gegenüber. Versetzt euch öfter in die Lage des anderen und versucht, ihn besser zu verstehen. Fragt, was er braucht und wie ihr ihn unterstützen könnt.
- Reflektiert Szenen, in denen Selbstmitgefühl gut für eure Ehe war oder sein könnte und überlegt euch Strategien, wie ihr das mehr fördern könnt im Alltag. Feiert eure Erfolge und freut euch auf viele Selfcare-Momente, die euch persönlich und zugleich eure Ehe stärken! Positives zieht schließlich Positives an.
Foto: depositphotos.com
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