6 Faktoren für ein gesundes und langes Leben

von | 26. April 2021

Erreicht jemand ein hohes Alter, hängt das von vielen Faktoren ab. Hier die wichtigsten Erkenntnisse, die dir zu einem langen Leben verhelfen können.

langes LebenGene oder eine gute medizinische Versorgung gelten als lebensverlängernd. Doch unsere Anlagen tragen nur zu 30 % zu einem langen und gesunden Leben bei. Auch die medizinische Versorgung spielt ab einem gewissen Standard keine größere Rolle, denn die meisten 100-Jährigen leben in Guadeloupe, Barbados, Uruguay, Martinique, Japan und Puerto Rico. In diesen Ländern teilen sich weit mehr Menschen einen Arzt als hierzulande. Dr. Jörg Conradi hat herausgefunden, dass eine hohe Lebenserwartung von sechs wichtigen Faktoren abhängt.

Disziplin und Gewissenhaftigkeit

Bei einer amerikanischen Langzeitstudie wurden seit 1921 die Daten von über 1500 Teilnehmern ausgewertet. Heraus kam, dass disziplinierte, gewissenhafte Menschen länger lebten. Auch Sparsamkeit und Beharrlichkeit wirkten sich lebensverlängernd aus. Zudem waren die ältesten Teilnehmer detailorientiert und verantwortungsvoll. Auch bei der Studie des National Institute on Aging zeigte sich der Faktor Gewissenhaftigkeit als lebensverlängernd, denn jeder Skalenpunkt oberhalb des Durchschnitts senkte das Sterberisiko um 34 %. All diese rüstigen Senioren scheuten Risiken. Sie waren zum Beispiel vorsichtiger im Straßenverkehr, ersparten sich Stress, indem sie keine hochspekulativen Aktiven kauften und kümmerten sich disziplinierter um ihren Körper. Dazu gehört schon das morgendliche Hygiene- und Beautyprogramm. Ferner ernähren sich disziplinierte Menschen besser, da es ihnen leichter fällt, schädlichen Genüssen zu widerstehen. Zudem wurden bei Disziplinierten höhere Levels an ausgeglichenen und stimmungsaufhellenden Hormonen festgestellt. Forscher beschreiben diesen Zustand als „in sich ruhende Bedürfnislosigkeit“. Sich nicht ständig getrieben zu fühlen, hat einen gesundheitsfördernden Effekt.

Resilienz wirkt lebensverlängernd

Über 100-Jährige haben einiges durchlebt. Sie überstanden zum Teil zwei schlimme Kriege, litten wirtschaftliche Not und verloren viele liebe Menschen. Doch diese harten Schicksalsschläge konnten sie dank ihrer Resilienz verkraften. Studien belegen, dass die körperliche und geistige Fitness von Senioren mit ihrem Resilienzfaktor steigt und sich positiv auf die Lebenserwartung auswirkt. Resiliente Menschen nutzen die Ängste, welche Krisen bei ihnen hervorrufen, konstruktiv, das heißt, sie betrachten Angst als Hinweis auf das Ausmaß der Gefahr und entwickeln geeignete Strategien dagegen.

Die Widrigkeiten des Lebens können resilienten Menschen weniger anhaben, weil sie mehr lachen. Dieses Lachen verschafft ihnen eine Distanz zu den großen und kleinen Unannehmlichkeiten. Eine humorvolle Grundhaltung erhöht laut einer norwegischen Studie die Lebenserwartung um bis zu 20 %.

Realisten leben am längsten und gesündesten

Eigentlich könnte man meinen, Optimisten würden durch ihre Lebenseinstellung länger leben, doch leider neigen sie zu einem ungesünderen und riskanteren Lebensstil – vor allem wenn sie sich selbst überschätzen und ihre Einstellung zu positiv und wirklichkeitsfremd ist. Optimisten lachen zwar mehr als Pessimisten, aber dennoch haben sie einen höheren Stresshormonspiegel, der eher zu Herzinfarkt und Schlaganfall führt.

Bodenständige Realisten, die durchaus optimistisch denken können, schätzen lebensverkürzende Faktoren besser ein und können sie so vermeiden. Zudem folgen sie dem Fluss des Lebens und sind zufriedener. Realisten sind selbstsicher und vertrauen auf ihre Fähigkeiten. Sie wissen genau, wie weit sie gehen können und achten auf ihre Grenzen. Sie geben sich nicht irgendwelchen Hoffnungen auf ein besseres Leben hin, vermeiden dadurch Enttäuschungen und machen das Beste aus ihrer Situation.

Gewohnheiten schenken Lebenszeit

Gewohnheiten und tägliche Routinen tragen zur Gesundheit bei, denn wer etwas „wie im Schlaf“ macht, spart Energie: Er muss nicht vor jeder Tätigkeit nachdenken und sich motivieren. Der Alltag lässt sich so leichter bewältigen. Gewohnheiten wirken als Stressdämpfer und das Gehirn kann auf die automatisierten Abläufe seiner tieferen Schichten umschalten. Routinen sorgen dafür, dass wir uns beruhigt und geborgen fühlen.

Bewegung verlängert das Leben

Wenn man täglich weniger als drei Stunden sitzend am Schreibtisch verbringt, erhält man zwei zusätzliche Lebensjahre. Wer zusätzlich zwei Stunden weniger im Fernsehsessel sitzt, dem schenkt das Leben weitere 1,4 Jahre. Der Mensch ist auf Bewegung eingestellt, doch das muss nicht unbedingt Sport bedeuten. Die heute 100-Jährigen haben sich die wenigste Zeit ihres Lebens im Fitnessstudio abgerackert. Vielmehr geht es darum, im Alltag möglichst viel natürliche Bewegung zuzulassen. Wir blockieren Bewegung schließlich selbst, wenn wir nur im Sitzen arbeiten, das Rad ignorieren und stattdessen ins Auto steigen oder uns lieber auf das Sofa setzen, statt einen erfrischenden Spaziergang zu unternehmen.

Die Rolle der Ernährung

Heutige Methusalems sind ohne Pestizide, mit weniger Auswahl an Lebensmitteln, dafür in besserer Qualität und aus heimischem Ursprung aufgewachsen. Fleisch kam selten auf den Tisch. Vegetarier, die auf ausreichende Omega-3 Versorgung achten, haben gute Chancen, alt zu werden und gesund zu bleiben. Vegetarier essen nicht nur anders, sie zeigen auch eine achtsamere Lebenseinstellung und sind naturverbundener. Sie halten sich mehr im Freien auf, was die Vitamin-D-Produktion ankurbelt, trinken seltener Alkohol und rauchen weniger. Kardiologische Studien zeigen, dass regelmäßiger Fischverzehr das Infarktrisiko um 44 % senken kann. Die Omega-3-Fettsäuren des Fisches dämpfen das Entzündungsgeschehen im Körper, stabilisieren Herzrhythmus, Immunsystem und Blutzuckerspiegel. Ferner sind Fischesser besser vor Arteriosklerose geschützt.

Allerdings kann man heute angesichts der massiven Überfischung und Verschmutzung der Meere (Plastik, Öl, Schwermetalle etc.) Fische nicht mehr bedenkenlos konsumieren. Eine Alternative bietet pflanzliches Omega-3-Öl aus Algen (die in künstlichem Meerwasser kultiviert werden).

Auch der Zuckerkonsum spielt eine große Rolle, ist dieser dauerhaft zu hoch, erhöht sich das Risiko für den kardiovaskulären Tod um 38 %. Ferner ernähren sich Krebszellen von Zucker und eine zuckerarme Kost kann Tumoren die Grundlage entziehen.

Willst du wissen, was du noch alles für ein langes und gesundes Leben tun kannst? Dann lies diese und viele weitere Erkenntnisse in Jörg Conradis Buch „Gesund 100 Jahre alt werden“ vom Kopp Verlag nach.

Foto: Canva.com
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