Wochenendpapa – Probleme und Tipps

von | 24. Januar 2013

Als Wochenendpapa kann es Probleme mit der Mutter der Kinder geben. Tipps für Wochendväter bei Steitigkeiten bzgl. Umgang, Sorgerecht und Unterhalt.

WochenendpapaDer größte Teil der Alleinerziehenden ist weiblich. Das bedeutet, dass die wenigsten Kinder nach einer Trennung bei ihrem Vater leben. Männern blutet oftmals schon beim Gedanken an die bevorstehende Trennung das Herz, da sie wichtige Schritte in der alltäglichen Entwicklung ihrer Kinder verpassen. Sie vermissen ihre schlafwarmen Kinder, die jeden Morgen ins Bett gekrochen kommen sowie die überschwänglichen Begrüßungsküsschen nach einem langen Arbeitstag. Die meisten Wochenendpapas sehen ihre Kinder gar nicht jedes Wochenende, sondern nur alle 14 Tage. Und dann heißt es die Zwischenzeit bis zum Wiedersehen überbrücken. Das ist hart genug und noch härter, wenn es Probleme mit der Mutter der gemeinsamen Kinder gibt.

Reaktion der Kinder auf die Trennung

Eine Trennung der Eltern ist für die Kinder ein einschneidendes Erlebnis. Einerseits ist es gut, die elterlichen Spannungen nicht mehr aushalten zu müssen. Doch prinzipiell hängen Kinder an beiden Elternteilen und wünschen sich eine heile Familie. Deshalb hoffen viele Kinder, dass sich Mama und Papa wieder lieb haben. Nicht wenige Kinder hoffen das auch noch lange nach der Trennung. Für manche Kinder ist die Trennung so dramatisch, dass sie vorübergehend wieder einnässen, in ihrer Entwicklung „zurückfallen“ oder schlechter in der Schule werden. Hat sich ein Elternteil in einen anderen Partner verliebt, müssen die Kinder auch diesen sowie mögliche Halbgeschwister akzeptieren. Und leider hören für einige Kinder die elterlichen Streitereien nie auf, was sie sehr mitnimmt.

Probleme zwischen Wochenendpapa und Ex-Partnerin

So manch ein Wochenendvater fühlt sich zum Zahlvater degradiert, da er die alltägliche Erziehung nicht mehr so leicht beeinflussen kann. Die Mutter muss viele Entscheidungen fällen und es schmerzt die getrenntlebenden Väter, wenn sie nicht einbezogen werden. Ferner haben sie kaum Einfluss, wozu der Kindesunterhalt verwendet wird. Manche Wochenendväter zweifeln, ob das Geld den Kindern zugute kommt. Da Geld ein Machtinstrument ist, stellen manche Väter aus individuellen Gründen die Zahlungen ein. Sie erzeugen dadurch Druck auf die Mütter und diese wiederum können Druck durch die Entziehung der Kinder ausüben. So kommt es vor, dass vorgeschoben wird, die Kinder seien am Besuchswochenende krank, zu einer Geburtstagsfeier eingeladen oder hätten keine Lust, den Vater zu sehen. Teilzeitväter berichten, dass sich die Mutter nicht an Absprachen hält und die Kinder gegen ihn aufhetzt. Belastend ist auch, wenn die Mutter die Besuchszeiten festgelegt oder kurzfristig absagt. Für manche alleinerziehende Mütter ist es selbstverständlich, dass die Kinder alle Feiertage bei ihnen verbringen. Und manche Mütter möchten nicht, dass das Kind mit der neuen Partnerin des Vaters Kontakt hat. Besonders schlimm ist es, wenn die Mutter mit den Kindern weiter wegzieht, so dass der Vater seine Lieblinge nicht mehr so oft sehen kann. All diese Hilflosigkeiten belasten Trennungsväter sehr.

Tipps für Wochenendväter

Aufgrund des neuen Gesetzentwurfes soll Vätern nach einer Trennung dasselbe zugestanden werden wie Müttern. Männern, die gerne alleinerziehend wären, sollen die Haupterziehungsarbeit übernehmen dürfen. Wochenendväter können also von einer für sie besseren Rechtslage profitieren. Das alles sollte aber nicht nur über Anwälte laufen, sondern wichtig ist die Kommunikation zwischen den Eltern. Vielleicht kann Ihnen und Ihrer Ex-Partnerin ein Mediator oder Familientherapeut zu einem ordentlichen Umgang miteinander verhelfen. Manchmal kann vorübergehend ein gemeinsamer Freund oder eine andere Vertrauensperson zwischen den Eltern vermitteln – keinesfalls die Kinder!

Letztendlich profitieren vor allem die Kinder von fairen Eltern, denn sie brauchen verlässliche Regelungen. Und die Kinder müssen wissen, dass beide Eltern sie lieb haben und für sie da sind. Deswegen sollten Sie bei Ungerechtigkeiten weder klein beigeben noch bis aufs Messer kämpfen.

Die Kinder freuen sich meistens, wenn sie auch unter der Woche einen festen Tag mit Papa verbringen dürfen und mit ihm während der Woche Papa telefonieren können. Appellieren Sie als Wochenendvater an die Vernunft ihrer Ex-Partnerin, das Kindeswohl in den Vordergrund zu stellen. Und bieten Sie Gespräche zwischen Ihnen an, um gemeinsame Streitthemen aufzuarbeiten. Ein Rosenkrieg schadet letztendlich am meisten den Menschen, die Sie beide lieben: Ihren Kindern!

Foto: goodluz – Fotolia.com

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  1. Ramon schrieb:

    Hallo,

    sehr schön geschriebener Artikel.

    Ich bin auch Wochenendpapa und befinde mich in einer ähnlichen Situation. Bei mir ist es allerdings die Kindesmutter, die immer wieder dazwischen haut und den Kontakt verbietet. Sie lässt sich leider immer etwas einfallen. Auch der Vorschlag mit neutralen Personen über die Erziehung unseres Sohnes zu sprechen blieb leider ohne Erfolg. Ich wünsche allen Wochenenvätern viel Kraft und Erfolg. Manchmal ist es nämlich gar nicht so einfach.

  2. Steffie schrieb:

    Sehr witzig. Was ist, wenn die Mutter alles tut, damit der Vater einen guten Kontakt mit seinem Kind hat. Er jederzeit sein Kind sehen kann, jederzeit mit ihm telefonieren kann. Dem Vater alle Freiheiten gibt. Der Vater aber nicht anruft, alle 2 Wochen gerade mal ein paar Stunden mit seinem Kind verbringt. Er liebt sicherlich sein Kind,aber zeigen tut er es sehr mäßig. Das liebe Geld und die Arbeit zwingen ihn nicht mehr geben zu können. 90 km Abstand zum Kind, sollten eigentlich kein Hindernis sein. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden.Das nicht mehr vom Papa kommt. Schade eigentlich.