Single-Frau auf Partnersuche im Internet
von Lilith Winterfeldt | 9. Februar 2010
Wenn sich der passende Partner auf natürlichem Wege nicht blicken lässt, ist die Partnersuche im Internet eine gute Alternative, vor allem kann man im Internet sehr viele Singles gleichzeitig kennenlernen.
Nach den verschiedensten, mehr oder weniger frustrierenden Versuchen, einen Herzbuben -ich rede ja schon gar nicht mehr vom König- an Land zu ziehen, glaube ich nicht mehr daran, den Mann meiner Träume durch Zufall kennen zu lernen…
Selbst das Prinzip Freunde von Freunden von Freunden hat bei mir nicht gefruchtet. Schließlich befindet man sich ja schon in einem Alter, in dem sich nahezu der gesamte Freundeskreis im Paarungszustand befindet. Und es hat sich leider oft genug bewahrheitet, dass der verschwindende Rest, der noch oder gerade Single ist, dies auch aus einem guten Grund zu sein scheint… meist gehört er zum Typus des absolut inkompatiblen Soziopathen, der vorgibt, auf der Partnersuche zu sein, in Wahrheit aber lieber der hedonistischen Befriedigung (ja, das meine ich wortwörtlich) frönt.
Daneben gibt es auch noch den chronisch unter der letzten Ex-Freundin leidenden Typus Mann, der eigentlich noch nicht über die Ödipus-Phase hinausgekommen ist, und die potentielle neue Partnerin somit nicht nur mit Mutti, sondern auch mit der letzten Ex-Freundin konkurrieren muss. Was sich da nicht in die Schablone pressen lässt, taugt vielleicht noch zum Betthäschen, wenn überhaupt, ansonsten Dankeschön, auf Wiedersehen.
Arbeitet man dazu noch gefühlte 80 Stunden pro Woche, fällt leider auch das abendliche um die Häuser ziehen weg, und damit das Reservoir der potentiell unbegrenzten Möglichkeiten…
Im Job lässt man die Partnersuche besser gleich sein. Es ist zwar durchaus verständlich, an dem Ort, an dem man sich fast die Hälfte seines Lebens aufhält, auf jemanden zu stoßen, der in der gleichen Situation ist und sich zudem noch an Ort und Stelle befindet, in nicht seltenen Fällen zieht aber ein Techtelmechtel, vor allem, wenn nicht mehr daraus wird, unangenehme Begleiterscheinungen mit sich.
Nun ja, und nachdem man -ähm Frau- ich sagte es bereits, in einem anspruchsvolleren Alter ist, in dem man nicht mehr wie eine Wölfin das nächtliche Revier durchkämmt, und vor Hunger alles mitnimmt, was noch gerade am Tresen stehen kann und gerade die Volljährigkeit erreicht hat, muss man eben auf andere Tricks der Partnerwahl zurückgreifen.
Will man nicht nur Evolutionsbiologen glauben, die die Partnerwahl nur noch mit der Vermehrung seinesgleichen zu den Konditionen des attraktivsten biologischen Matches gleichsetzen, muss man schon sehr optimistisch sein und darf sich nicht von den Friseur- und Arztvorzimmer-Frauen-Zeitschriften abschrecken lassen, in denen Alt und Reich sich mit Jung und Schön paart.
Zudem muss der oder die Richtige neben dem attraktiven Aussehen noch ein nicht zu kleines Köfferchen voll Reife, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Intelligenz, Bildung, sozial ähnlichen Status und und und mitbringen… puh… das erscheint nahezu unmöglich… Auswandern und sich den Latino-Lover angeln?
Mitnichten! Interessanterweise suchen Menschen nicht mehr nur nach den berühmten Gegensätzen, sondern vor allem auch nach möglichst ähnlichen Wertvorstellungen, Lebensumständen und Sozialstrukturen.
Man muss sich schon durch viele Bars tanzen und darin noch mehr Typen schön trinken, um auch nur einen zu finden, der annähernd die eigenen Ansichten teilt, seine Lektüre nicht nur mit Bild oder Fit for Fun abtut, Spreeblick nicht nur für eine Aussichtsplattform hält, und Klassik nicht nur im Radio-Sonntags-Lounge-Format weichspült.
Kontaktanzeige wäre da eine Wahl, aber im heutigen Zeitalter der schnellen unmittelbaren und auch so gewollten Kommunikation schon fast antiquiert.
Also liegt der Schritt nahe, sich im -jawohl- Internet mit seinen zahlreichen Singlebörsen und Partnervermittlungen dem Markt feilzubieten. Der, der am interessantesten wirkt, der vielleicht auch das attraktivste Aussehen auf den hoffentlich nicht retuschierten Fotos hat, gewinnt. Zumindest ein Date mit mir 😉
Soweit die Theorie.
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