Schönheitsoperationen – eine Abwägungsfrage

von | 18. September 2013

Schönheitsoperationen liegen im Trend, nicht nur Frauen, sondern auch immer mehr Männer hübschen mittels plastischer Chirurgie ihr Aussehen auf.

SchönheitsoperationenMeine Freundin Claudia schickte mir neulich ein Foto von sich mit der Frage, ob mir etwas auffalle. Ich fragte sie, ob sie abgenommen habe, sie wirke so dünn. Nein, sie hätte sich von oben fotografiert, da sieht man schmaler aus. Ich solle genauer hinschauen… doch beim besten Willen, ich konnte nichts feststellen. Sie offenbarte mir, dass sie sich diverse Fältchen mit Hyoloronsäure unterspritzen ließ, „ganz natürlich“ sei das. Selbst bei einem persönlichen Treffen konnte ich nichts Auffälliges entdecken, klar, sie sah mit ihren 38 Jahren sehr gut aus – wie immer. Sie erzählte mir, dass sie durchaus süchtig werden könnte und sich vorstellen kann, noch dieses und jenes machen zu lassen.

Ich selbst habe mir schon Altersflecken weglasern lassen und mich auch über die verjüngende Wirkung gefreut, aber mir irgendwelche Chemie unter die Haut spritzen zu lassen passt nicht ganz zu meinem Bestreben, Pestizide und andere Giftstoffe zu meiden. Vor allem beschäftigt mich die Frage, wie es ist, im Alter in den Spiegel zu schauen und nicht zu wissen, wie man eigentlich aussehen würde.

Sicherlich ist es etwas anderes, unter einer missratenen Nase zu leiden, wie es bei meinem Freund Thomas der Fall war. Als er sich eines Polypen wegen einer Nasen-OP unterziehen musste, bat er den Arzt, bei der Gelegenheit auch seine Nase zu begradigen. Das Ergebnis war beeindruckend und sein Selbstbewusstsein konnte gar nicht so schnell nachwachsen, wie seine Beliebtheit bei den Frauen wuchs.

Eine andere Freundin gestand mir eines Tages, dass sie unter ihren zu groß geratenen Schamlippen litt und sich diese verkleinern ließ. Jetzt sei sie glücklich mit ihrer „Designer Vagina“ und kann Sex schamfreier genießen.

Und eine Kollegin trennte sich von einem Teil ihrer prächtigen Oberweite, weil sie es satt hatte, diese von Männern anstarren zu lassen und das Gewicht Rückenschmerzen verursachte.

Soweit sind diese Fälle alle nachvollziehbar, wenn man besser aussehen kann und es dem Wohlbefinden bzw. der Gesundheit förderlich ist, warum nicht. Heutzutage gibt es dank moderner kosmetischer Chirurgie viele Möglichkeiten, Schönheitsfehler zu korrigieren. Einen umfassenden Überblick dazu findet ihr hier.

Nur leider gibt es auch chirurgische Eingriffe, die weniger schöne Folgen nach sich ziehen können.

So dürfen Frauen, die sich nach der Geburt einer Bauchstraffung unterziehen, nicht mehr als 5kg zunehmen, weil dann die inneren Vernähungen reißen könnten – somit ist auch eine weitere Schwangerschaft ausgeschlossen.

Beim Silikonskandal in Frankreich mussten sich 30.000 Frauen ihre gefährlichen Billig-Implantate entfernen lassen. Auch in Deutschland gibt es Frauen, bei denen Implantate in der Brust gerissen sind.

Sexy Cora starb in 2011 bei ihrer sechsten Brustvergrößerung. Keine der fünf vorange-gangenen OPs konnten ihr zu einem besseren Selbstwert- und Körpergefühl verhelfen. Der Weg zum Psychologen wäre wohl sinnvoller gewesen.

Dass Frauen, die sich Schönheitsoperationen unterziehen, oftmals unter psychischen Problemen leiden, fand eine Untersuchung aus Australien heraus. Beinahe die Hälfte der 42 befragten Frauen litt an Depressionen und war mit ihrem Leben unglücklich. Sie machten ihr Aussehen für ihre gescheiterten Beziehungen und beruflichen Misserfolge verantwortlich. Doch Depressionen, Angstzustände und Essstörungen nehmen nach einer Schönheits-OP sogar noch zu, wie eine Studie des norwegischen Forschungsinstituts NOVA belegt.

Bevor man sich also für solch einen Eingriff entscheidet, sollte man sich über seinen psychischen Zustand, gesundheitliche Risiken und die Wahl des Arztes hinreichend Gedanken machen.

Foto: offstocker – Fotolia.com

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