Depression belastet die ganze Familie

von | 12. September 2025

Ist ein Familienmitglied depressiv, leidet die gesamte Familie unter dieser Krankheit. Angehörige brauchen selbst Hilfestellungen in dieser Situation.

Depressionen

Betroffene leiden unter einer Depression enorm und brauchen Unterstützung von ihrer Familie. Doch auch die Angehörigen belastet diese Erkrankung und gerade Kinder sind mit der speziellen Lage überfordert. Die Familienmitglieder wissen häufig nicht, wie sie mit dem Betroffenen umgehen sollen, denn sie werden zu wenig in die Therapie eingebunden.

Familiäre Häufung der Depression

Depressionen kommen in bestimmten Familien häufiger vor. Vererbung spielt dabei eine Rolle, aber auch Schwierigkeiten bei der Problemlösung oder Konfliktbewältigung. Das kann durch schlechtes Vorleben von einer Generation an die nächste weitergegeben werden. Auch permanente Überforderung und traumatische Erlebnisse können eine Depression auslösen. Wenn andere Familienmitglieder ebenfalls depressiv oder von einer Depression bedroht sind, dann fällt es ihnen natürlich schwerer, zu helfen. Ein Teufelskreis beginnt, denn wer depressive Eltern hat, der hat ein erhöhtes Risiko, selbst an einer Depression zu erkranken und diese dann an seine Kinder weiterzugeben.

Hilfe bei Depression durch Familienmitglieder

Depressive Menschen brauchen Unterstützung durch ihr soziales Umfeld und die Familie ist eine wichtige Stütze, denn hier haben die Betroffenen weniger das Gefühl, alleine zu sein. Sie werden von der Familie ermutigt, sich Hilfe zu suchen und eine Familie gibt idealerweise feste Strukturen vor: Aufstehen, gemeinsam frühstücken, die Kinder fordern bestimmte Aktivitäten wie Essen kochen, Wäsche waschen, miteinander spielen usw. ein. Das Schwungrad dreht sich weiter, auch wenn der Betroffene antriebslos ist und am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben würde – doch im Familienverbund stellen sich Betroffene häufiger den Herausforderungen.

Angehörige in die Therapie mit einbeziehen

Viel zu häufig isolieren sich die Betroffenen mit ihrer Erkrankung und die Rolle der Angehörigen beschränkt sich maximal auf die Fahrt zur Therapie und dem Sitzen im Wartezimmer. Dabei ist es enorm wichtig, die Krankheit zu verstehen und gemeinsam mit dem Therapeuten Hilfsmöglichkeiten im Alltag zu erarbeiten. Der Betroffene soll nämlich weder über- noch unterfordert werden. Außerdem ist es wichtig für die Angehörigen zu lernen, sich selbst vor Überforderung und letztendlich vor der eigenen Depression zu schützen. Sie brauchen einen Ausgleich zur ständigen Sorge um den Erkrankten und müssen lernen, sich auch mal abzugrenzen. Außerdem sollten sie ermutigt werden, ihre Sozialkontakte weiter gut zu pflegen, denn oftmals ziehen sich die Erkrankten völlig zurück und mit ihnen auch die gesamte Familie. Dabei ist es gerade in so einer schwierigen Zeit wichtig, sich mit Freunden zu treffen und auch mal richtig Spaß zu haben.

Positive Erfahrungen

Rückblickend berichten Familien auch von positiven Veränderungen, wenn das depressive Familienmitglied sich gegenüber den Angehörigen mehr geöffnet hat, sich die Beziehungen zueinander vertieft haben, die Bindung gefestigt wurde oder die Wertschätzung füreinander gestiegen ist. Nicht zu vergessen ist die Dankbarkeit für die schönen Momente – auch wenn sie mitunter nur kurz, aber dafür umso intensiver waren! Eine Depression hat immer etwas mitzuteilen. Also wenn die „Dame in Schwarz“ das nächste Mal bei euch anklopft, dann lasst sie herein und hört gut zu, was sie euch zu sagen hat. Was ist schiefgelaufen und wie kommt ihr da gemeinsam wieder raus…?

Foto: depositphotos.com

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