Selbstversorgung: Tipps für Anfänger

von | 27. März 2017

Immer mehr Menschen möchten von der Industrie unabhängig leben. Selbstversorgung bedeutet Obst und Gemüse anbauen, Tiere halten und Vorräte anlegen.

Selbstversorgung

Die Gründe, warum immer mehr Menschen von einer Selbstversorgung mit Lebensmitteln träumen, sind vielfältig: Die einen plagen Zukunftsängste in Zeiten der Krise und sie befürchten irgendwann eine Nahrungsmittelknappheit. Wiederum andere sind mit den Machenschaften der Lebensmittelwirtschaft nicht einverstanden und wollen ihre eigenen Vorstellungen von artgerechter Tierhaltung und umweltfreundlichem Obst- und Gemüseanbau verwirklichen. Regionale, gesunde und ökologische Lebensmittel selbst anzubauen und nachhaltig zu leben, liegt voll im Trend. Und um sich ein Stück weit selbst versorgen zu können, braucht man übrigens keine eigene Landwirtschaft.

Vorteile der Selbstversorgung

Bis vor wenigen Generationen war Selbstversorgung etwas Selbstverständliches und alle Familienmitglieder beteiligten sich am Anbau, der Ernte, der Viehzucht und der Verarbeitung der eigenen Lebensmittel. Selbstversorgung war damals harte Arbeit, doch die Arbeit im Freien und der Kontakt mit der Natur machte die Menschen auch glücklich. Und genau danach sehnen wir uns heute: In der Erde zu wühlen kann uns wortwörtlich wieder erden, wir schärfen unsere Sinne in der Natur und freuen uns über das Ergebnis wochen- oder monatelanger Arbeit, wenn wir frisches Obst und Gemüse ernten. Und das ist der größte Vorteil: So frische und naturbelassene Lebensmittel mit der geringstmöglichen Umweltbelastung können wir nur vom dem eigenen Stück Land bekommen. Wir sparen an unnötigen Transportwegen, Emissionen, Verpackungen usw. Selbstversorger leben nicht nur supergünstig, sie können auch in Zeiten der Krise (wenn Lebensmittel zum Beispiel knapp werden sollten) gut für sich selbst sorgen.

Nachteile der Selbstversorgung

Sicherlich muss man auf bestimmte Lebensmittel wie Südfrüchte, exotisches Gemüse oder bestimmte Getreidesorten, die hierzulande nicht gut gedeihen, verzichten, wenn man sich ausschließlich selbst versorgt. Außerdem ist frisches Obst und Gemüse nicht ganzjährig verfügbar, sondern gerade in den Wintermonaten begnügen sich Selbstversorger mit ihren Vorräten oder einer bescheideneren Ernte von winterfesten Gemüsearten.

Selbstversorgung in der Praxis

Sich selbst mit Lebensmittel zu versorgen, kann man vielfältig gestalten, je nachdem wie viel Platz man zur Verfügung hat und welche Ernährungsgewohnheiten man pflegt. Veganer planen eine andere Art der Selbstversorgung als Vegetarier oder Fleischesser. Selbstversorgung bedeutet in jedem Fall den Anbau von Obst und Gemüse. Man kann außerdem Bienen des Honigs und der Befruchtung wegen halten, sich auf Eier von seinen eigenen Hühnern freuen, Milch von Kühen, Schafen oder Ziegen verarbeiten oder Tiere zum Schlachten halten.

Tipps für Selbstversorger

  • Mache einen Plan, was du wo anbaust.
  • Besorge dir robuste Pflanzen und Tiere.
  • Plane genügend Platz zur Vorratshaltung ein. Du brauchst einen guten Lagerkeller.
  • Nutze Kräuter nicht nur für die Küche, sondern auch für die Hausapotheke.
  • Du musst nicht alles im eigenen Garten anbauen: Frage Nachbarn, Freunde etc. nach Ernteüberschüssen, ernte Obst und Nüsse von wilden Bäumen oder Hecken (die du über mundraub.org finden kannst), frage Bauern, ob du bei ihnen nachstoppeln darfst, sammle Kräuter am Wegesrand, Beeren und Pilze im Wald, Esskastanien im Park.
  • Lege dir Rezepte und Gefäße bereit, um Marmeladen, Konfitüren, Fruchtmuse, Chutneys, Antipasti und Soßen einzukochen. Obst und Gemüse kann man nicht nur einwecken oder sauer einlegen, sondern auch tiefkühlen oder dörren.
  • Säfte von Äpfeln, Birnen, Quitten, Trauben etc. selber pressen oder bei Lohnmostereien pressen lassen.
  • Besuche Kurse für Imker, zum Brotbacken, zur Käseherstellung etc.
  • Sprich mit älteren Leuten. Die wissen, wie man richtig gute Erdbeermarmelade, leckeres Apfelmus und deftiges Sauerkraut macht!
  • Hol dir von anderen Selbstversorgern direkt bzw. in deren Blogs Tipps oder lies diese wirklich tollen Bücher:

Bogner, Markus (2016): Selbst denken, selbst machen, selbst versorgen. Ein Bauer zeigt, wie’s geht. Oekom Verlag, München
Bridgewater, Alan/Bridgewater, Gill (2016): Selbstversorgung. Das große Handbuch für das Überleben in der Krise. Kopp Verlag, Rottenburg
Bross-Burkhardt, Brunhilde (2015): Praxisbuch Mini-Farming. Komplett-Konzepte für Selbstversorger. BLV Verlag, München

Foto: mythja – Fotolia.com
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