Die Namenswahl zur Hochzeit: Immer mehr Frauen behalten ihren Nachnamen

von | 26. September 2019

Früher war es fast schon normal, dass die Braut den Nachnamen ihres Ehemannes annahm. Inzwischen entscheiden sich immer mehr Männer für den Namen ihrer Frau.

Heute haben Ehepaare die Qual der Wahl, die oftmals nicht leicht ist – sie können sich für einen gemeinsamen Nachnamen, getrennte Nachnamen oder für einen Doppelnamen entscheiden. Bei den meisten standesamtlichen Hochzeiten wird immer noch der Nachname des Mannes zum gemeinsamen Ehenamen ernannt. Drei von vier Ehepaaren entschließen sich dazu. Das ist zwar die große Mehrheit, aber Beobachtungen zeigen, dass dieser Trend zurückgeht.

Die Änderung des Namensrechts in Deutschland

Alles begann mit der Änderung des Namensrechtes in Deutschland. Das war 1976. Vorher war die Namensgebung bei der Hochzeit auf den Familiennamen des Mannes festgelegt. Heute kann jedes Ehepaar wählen, ob es sich für einen gemeinsamen Nachnamen entscheidet, jeder seinen Namen behält oder einer der beiden einen Doppelnamen hat. Die Änderung des Namensrechtes war ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichstellung von Mann und Frau und dass es gut angenommen wird, zeigen die Veränderungen bei der Wahl des Familiennamens.

Familienname: Die Namenswahl im Wandel der Zeit

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) wollte herausfinden, was sich in den mehr als 40 Jahren nach der Änderung des Namensrechtes in Deutschland genau verändert hat. Dazu wurden 174 Standesämter gebeten, im Rahmen einer Studie genaue Zahlen zur Führung des Ehenamens zu nennen. Erfasst wurden dabei die Jahre 1976, 1986, 1996, 2006 und 2016. Dadurch wurden durchschnittlich 20000 Heiraten pro Jahrgang erfasst. Bei der Untersuchung kam heraus, dass es vor zwei Generationen quasi die Normalität für Frauen war, den Nachnamen ihres Ehemannes anzunehmen: Vor 40 Jahren waren es 98% der Eheleute und somit fast alle, die den Nachnamen des Mannes zum gemeinsamen Ehenamen erklärten. Inzwischen entscheiden sich 6% der Ehepaare für den Nachnamen der Frau und etwa doppelt so oft behalten beide Ehepartner ihren eigenen Nachnamen. Einen Doppelnamen führen etwa 8% der frisch Vermählten. Allerdings kann nur einer der beiden einen Doppelnamen tragen. Vor 40 Jahren war das fast immer die Frau. Inzwischen tragen 12% der Männer einen Doppelnamen.

Hochzeit: Hintergründe zur Namenswahl

Die Wahl des Ehenamens ist mitunter sehr schwierig. Schön klingen soll er zum Vornamen, Verbundenheit soll er zeigen und die gemeinsamen Kinder sollen schließlich auch so heißen. Wenn sich das Paar für den Nachnamen des Mannes entscheidet, begründen sie es oftmals mit Tradition. Es ist schließlich seit Jahrhunderten üblich, dass die Frau und die gemeinsamen Kinder den Namen des Mannes fortführen. Laut der Gesellschaft für deutsche Sprache wird diese Art zu argumentieren meistens von den Männern selbst genutzt. Sie möchten an ihrem Namen festhalten und empfinden es vielleicht als Schwäche oder als unmännlich, wenn sie ihren Namen abgeben und den ihrer Frau dafür tragen. Offenbar ist dieses Denken in den Köpfen vieler Männer und auch Frauen, die automatisch den Namen ihres Mannes annehmen, noch stark verwurzelt. Aber immer mehr Frauen möchten weiterhin ihren Nachnamen führen und sie wünschen sich auch, dass ihre Kinder einmal so heißen. Möglicherweise ist der Nachname selten, besonders schön oder mit der Aufgabe würde er in der Familienlinie aussterben. Außerdem ist der Nachname identitätsstiftend und er zeugt von einer Zusammengehörigkeit zu seiner Herkunftsfamilie. Viele Frauen haben sich mit ihrem Namen eine berufliche Karriere aufgebaut und möchten deshalb weiterhin so heißen. Entscheiden sich Männer für den Nachnamen ihrer Ehefrau steckt dahinter oft die Tatsache, dass sie einen Vornamen als Nachnamen tragen. Peter Albrecht ist wahrscheinlich froh, wenn in Zukunft sämtliche Verwechslungen des Vor- und Nachnamens ausgeschlossen werden, indem er Peter Schneider heißt. Und wer schon immer unzufrieden mit seinem Nachnamen war, weil er in seinen Augen lächerlich klingt, verunglimpft wurde, zu kompliziert ist, ständig buchstabiert werden muss oder mit ihm schlechte Erinnerungen an seine Familie verbunden sind, gibt ihn sicherlich gerne auf. Ein neuer Name ist eine offene Veränderung. Man heißt anders und dieser Neubeginn „verheißt“ eine schöne Zukunft.

Quelle: https://gfds.de/familiennamen-bei-der-heirat-und-vornamenprognose-2018

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