Scheidungskinder: Tipps für getrennte Eltern

von | 7. März 2013

Trennungs- und Scheidungskinder haben sich ihre Situation nicht ausgesucht und meist leiden sie darunter. Tipps für getrennte Eltern.

Scheidungskinder Tipps fuer ElternWenn eine Partnerschaft zerbricht, dann leiden nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder. Sie konnten sich im Vergleich zu den Erwachsenen darauf nicht vorbereiten und wollen eine Trennung meist gar nicht wahrhaben. Für Kinder bedeutet das ein einschneidendes Erlebnis. Manche Kinder trifft eine Scheidung oder Trennung so stark, dass sie in ihrer Entwicklung zeitweise stehen bleiben oder sogar zurückfallen. Manche nässen nachts wieder ein, werden in der Schule schlechter, zeigen ein verändertes Sozialverhalten oder reagieren sogar körperlich mit Kopfschmerzen, Übelkeit, vermehrten Infekten usw. Doch Vater und Mutter können ihrem Kind helfen, mit der Trennung umzugehen, wenn sie wissen, was sich ihr Kind von ihnen wünscht.

Nach einer Trennung sind beide Eltern gleich wichtig

Wenn das Kind nach der Trennung nicht im Wechselmodell, sondern überwiegend bei einem Elternteil wohnt, bedeutet das nicht, dass der andere Elternteil unwichtiger wird. Das Kind sollte zu Mama und Papa einen gleichermaßen intensiven Kontakt haben dürfen. Es ist gut, wenn das Kind freudige und traurige Erlebnisse mit dem abwesenden Elternteil besprechen kann und nicht bis zur nächsten Besuchszeit warten muss. Nur so kann es zeitnah wegen des unfairen Lehrers getröstet werden oder freudig ins Telefon quietschen „Ich hab Marienkäferohrringe und das Stechen hat gar nicht dolle gepiekt!“. Ihr Kind braucht Vater und Mutter und es liebt Sie beide. Deshalb sollten Sie Ihren Ex-Partner vor dem Kind nicht schlecht machen. Das tut ihrem Kind weh und Sie bringen es in einen Loyalitätskonflikt. Genauso wenig sollten Sie Ihr Kind als Botschafter zwischen den Fronten missbrauchen. Sie müssen als getrennte Eltern lernen, selbst miteinander vernünftig zu kommunizieren. Ihr Kind ist auch kein Spion, der nach möglichen Spuren einer neuen Partnerin beim Wochenendbesuch schnüffelt.

Kinder brauchen Stabilität nach der Scheidung

Die Besuchszeiten sollten verbindlich festgelegt werden und Sie sollten das Kind pünktlich abholen. Es ist sehr traurig mit anzusehen, wenn das Kind sehnsüchtig aus dem Fenster sieht, den Tränen nahe ist und der Teddy auch schon ganz traurig aus dem gepackten Rucksack schaut, weil es Angst hat, dass Papa doch nicht kommt. Rufen Sie bei einer Verspätung rechtzeitig an. Ihr Kind ist kein Paket, das zwischen Tür und Angel übergeben wird. Vielleicht bitten Sie Ihren Ex-Partner kurz herein und sprechen ein paar freundliche Worte miteinander. Bringen Sie Ihr Kind auch wieder rechtzeitig zum anderen Elternteil zurück, falls Sie es nicht morgens in die KiTa oder Schule bringen, wo es vom anderen Elternteil später abgeholt wird. Es muss sich in seinem anderem zuhause auch erst wieder eingewöhnen. Ein Kind erst spät zurückzubringen, ins Bett zu stecken und schnell schlafen zu lassen, funktioniert nicht. Es ist vermutlich aufgewühlt, möchte von seinen Erlebnissen erzählen, seine Schulsachen in Ruhe für den nächsten Tag packen etc. Um den Abschied zu erleichtern und sich auf den nächsten Besuch zu freuen, könnten Sie gemeinsam Pläne schmieden, was Sie unternehmen. Natürlich müssen Sie das dann auch einhalten. Versprechen Sie grundsätzlich nichts, was Sie nicht halten können.
Wichtig sind ebenfalls Rituale mit Ihnen als Eltern oder auch mit den Großeltern wie sie vielleicht schon vor der Trennung bestanden haben.

Wichtige Termine für beide Elternteile

Es gibt im Leben Ihres Kindes wichtige Situationen wie der Kindergarteneintritt, der erste Schultag, natürlich der Geburtstag, Weihnachten, Ostern oder auch eine Untersuchung beim Arzt, bei der es gerne Mama und Papa dabei hätte. Es tut Ihrem Kind gut, wenn Sie sich dann als Eltern präsentieren. Sie haben sich zwar getrennt, aber können dennoch gemeinsam dahinschmelzen, wenn Sie Ihr Kind als Sperling, welcher bracht der Braut den Ehering, bei der Vogelhochzeit sehen. Und beim alljährlichen Konzert der Flötengruppe wird Ihr Kind umso schöner spielen, je stolzer die Eltern im Publikum strahlen.

Die wichtigsten Tipps für getrennte Eltern:

• Kinder sollten mit beiden Elternteilen intensiven Kontakt haben dürfen
• Einigen Sie sich auf ein Wohnmodell und vereinbaren Sie feste Besuchszeiten
• Übergeben Sie Ihr Kind nicht zwischen Tür und Angel
• Ermöglichen Sie Ihrem Kind so viel Stabilität und Kontinuität wie möglich
• Sprechen Sie vor Ihrem Kind nie schlecht über den anderen Elternteil
• Kommunizieren Sie mit Ihrem Ex-Partner im Sinne des Kindes vernünftig
• Nehmen Sie wichtige Termine Ihres Kindes gemeinsam wahr

Foto: JackF – Fotolia.com

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