Eifersucht: Wissenswertes und Tipps für Paare

von | 22. Juni 2012

Ein eifersüchtiger Partner kann schmeicheln, doch krankhafte Eifersucht kann die Beziehung eines Paares zerstören. Tipps, um die Eifersucht zu bekämpfen.

Eifersucht Tipps für PaareFast jeder ist eifersüchtig und das ist in den meisten Fällen auch gut so, denn Eifersucht trifft die Exklusivität der Zweierbeziehung. Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich sagte der Dichter Max Frisch. Doch manchmal ist Eifersucht eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft wie der Volksmund so schön sagt. Was aber unterscheidet eine krankhafte Eifersucht von einer ganz gesunden und was hilft Paaren?

Gesunde Eifersucht

Sigmund Freud bezeichnete die gesunde Eifersucht als Affektzustand, der durchaus normal ist. Ihm nach setzt sich gesunde Eifersucht aus dem Schmerz um das verloren geglaubte Liebesobjekt, einer narzisstischen Kränkung und aus feindseligen Gefühlen gegenüber dem Rivalen zusammen. Dazu kommt noch ein sehr großer Beitrag von Selbstkritik. Fehlt Eifersucht gänzlich, so schließt Freud daraus, dass sie verdrängt wurde und im unbewussten Seelenleben eine umso größere Rolle spielt. Eifersucht kann eine Partnerschaft stärken, denn sie bedeutet Beobachtung der Beziehungsentwicklung. Und manchmal wird ein Partner bewusst eifersüchtig gemacht, um ihn wachzurütteln. Reagiert er eifersüchtig, so stärkt das durchaus das Selbstwertgefühl. Man fühlt sich geschmeichelt, denn der Partner wendet sich einem wieder verstärkt zu. Gesunde Eifersucht kann ein Gradmesser sein für die Distanz, die zwischen den Partnern herrscht. Sie ist ein Ausdruck für das Interesse am anderen und die Verteidigung der Liebe. Fehlende Eifersucht signalisiert, dass Fundamentales an der Beziehung nicht stimmt. Oder wünschen Sie Ihrem Partner viel Spaß bei seinem One-Night-Stand?

Krankhafte Eifersucht

Wenn Eifersucht zu einer Krankheit wird, dann belasten Besitzdenken, Hinterherspionieren, ständige Kontrolle des anderen, Hass auf mögliche Konkurrenten, Unterstellungen, Drohungen und unberechenbare Wut das Leben des Paares. Wenn wir in den Zeitungen von Stalking oder sogar von Beziehungsmorden lesen, steckt dahinter oftmals krankhafte Eifersucht. Die Ursachen von krankhafter Eifersucht liegen vielfach in der Kindheit. Krankhaft Eifersüchtige haben zu wenig Selbstbewusstsein aufgebaut und leiden unter einem Minderwertigkeits-komplex. Der Partner wird ständig überwacht. Er soll gar nicht die Chance haben, jemanden kennenzulernen. Interessant an dieser Paarkonstellation ist auch die Persönlichkeit des Partners, der dies duldet oder sich dadurch sogar wertgeschätzt fühlt. Er lässt sich hinsichtlich seiner Freiheit komplett beschneiden und lebt quasi fremdbestimmt.

Extrem Eifersüchtige gehen übrigens oft selbst fremd. Sie unterstellen das ihrem Partner permanent bis sie zu der Überzeugung kommen, dass es die Realität ist. Insofern nehmen sie sich das Recht dazu auch! Umgekehrt geht derjenige, dem eine Affäre ständig angedichtet wird, in der Meinung fremd, es mache sowieso keinen Unterschied mehr. So muss er sich wenigstens nicht mehr für Irreales verteidigen.

Eifersucht bekämpfen

Von der krankhaften Eifersucht wegzukommen ist schwer. Doch es kann mithilfe einer Therapie gelingen. Wer an der Eifersucht arbeitet, arbeitet in erster Linie an sich selbst. Mit psychologischer Hilfe kann der krankhaft Eifersüchtige eine tolerantere Lebenseinstellung erreichen. Er muss seine Verletzungen aus der Kindheit heilen. Ferner sollte der Partner lernen, Grenzen zu setzen und sich seine Freiheiten zu bewahren. Er muss sich fragen „Warum lasse ich mir das gefallen?“. Eifersüchtige Partner lassen oft keinen Kontakt zu anderen Menschen zu und das muss sich ändern. Denn wer sich nicht nur auf eine Person konzentriert, sondern beispielsweise mehr Freundschaften pflegt, löst seine innere Abhängigkeit vom Partner. So kann der Eifersüchtige dem Partner auch mehr Freiheiten zugestehen. Das Paar kommt mithilfe der Therapie am besten gemeinsam zu einer Klärung ihrer Beziehungssituation und jeder bezieht neue Positionen. Wer zu sich selbst gefunden hat kann sich von der Sucht, andere Menschen besitzen zu wollen, verabschieden


Foto: Robert Kneschke – Fotolia.com

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